Seit ein paar Tagen nutze ich Mastodon als Twitter-Alternative, folgt mir gerne! Eine Frage, die gerade bei Neulingen oft aufkommt ist, wie das da mit der Verifizierung von Accounts läuft. Ist nämlich etwas anders als bei Twitter. Erlaubt mir, zu erklären.

… anders als bei Twitter

Bei Mastodon lässt man sich nicht von einer zentralen Prüfstelle überprüfen, um die eigene Echtheit bestätigen. Man zahlt auch keine 8 Dollar, um irgendein Random-Siegel zu erhalten. Nein, man verifiziert sich selbst. Und zwar anhand von etwas, auf das man selbst Zugriff hat, und das einen zweifelsfrei identifizierbar macht – nämlich die eigene Website.

Screenshot des Posts eines Mastodon-Nutzers namens Martin Weidauer, der einen blauen Haken bei Mastodon neben seinem Nutzendennamen hat. Das ist aber Unsinn.

Blaue Haken wie in diesem Beispiel sind keine echten Verifikationssignale. Ignorieren und/oder verurteilen, bitte.

Einschub: Die blauen Häkchen, die neben manchem Mastodon-Account-Namen stehen, sind Quatsch. Das sind Custom Emojis, die es auf manchen Instanzen gibt und die sich mancher dann ins Profil klemmt. Ein kleiner Jokus, um alte Twitterhasen zu verulken, fallt da bitte nicht drauf rein.

Und wie funktioniert das nun stattdessen mit der Verifikation bei Mastodon? Nun, nehmen wir mal an, ich wäre der berühmte Schauspieler Bratan Möhre-Wirsing. Als solcher habe ich selbstverständlich viele Neider und Hater, die mir meinen Ruhm nicht gönnen, und sich daher im Cyberspace als ich ausgeben. Wenn meine treuen Fans nun im Fediverse nach mir suchen, werden ihnen 17 Profile von Leuten angezeigt, die alle ich sein könnten. Na, tolle Wurst!

Hier nun der Trick: Ich bin natürlich auch Besitzer der Website bratanmoehrewirsing.de – die zweifellos von mir betrieben wird. Die Seite ist in meinem Mastodon-Profil verlinkt – soweit so banal. Diesen Link könnte jeder andere Möchtegern-Möhre-Wirsing jedoch auch setzen.

Aber: Bei mir im Profil steht ein Häkchen neben der Website. Mein Profil ist gegen meine Website verifiziert. Jeder kann also in meinem Profil sehen, dass ich die echte Möhre bin und keine miese Fake-Rübe.

Screenshot vom Mastodon-Profil des Autors diese Artikels. Zu sehen ist, dass die Website des Autoren angezeigt wird – und diese auch grün markiert bzw. als verifiziert angezeigt wird.

„In echt“ bin ich gegen mein Blog verifiziert – das du übrigens gerade liest.

Einfach, aber effektiv

Technischer Hintergrund: Auf der verlinkten Website muss ein Link zurück aufs Mastodon-Profil eingerichtet sein – Profil und Website verlinken sich also gegenseitig. Der Link von der Website aufs Mastodon-Profil ist überdies technisch so gestaltet, dass er semantisch „das da hinter dem Link, das bin ich“ aussagt. Näheres zum Technischen lest ihr in der offiziellen Mastodon-Dokumentation.

Ja, das Ganze ist nicht ganz so einfach und komfortabel wie ein blaues Häkchen neben dem Profilnamen. Aber auch dessen Aussagekraft bei Twitter ist ja nicht mehr in einem Maße wie früher gegeben.

In einem Folgebeitrag erkläre ich, wie man sein Mastodon-Profil gegen ein WordPress-Blog verifiziert.

Bild „Mastodon“ oben: Wikimedia Commons, Public Domain